Wasser
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Deswegen sind die Qualitätsanforderungen hieran extrem hoch und in Deutschland strenger als beispielsweise für Mineral- oder Tafelwasser.
Obwohl es in Schleswig-Holstein keinen Trinkwassermangel gibt, bleibt sauberes Wasser ein wertvoller Rohstoff. Ein respektvoller und sparsamer Umgang damit sollte daher eine Selbstverständlichkeit sein.
Trinkwasserqualität und Trinkwasserüberwachung Schleswig-Holstein
Wasserqualität
Trinkwasser wird nach den Maßgaben der Trinkwasserverordnung regelmäßig, und streng kontrolliert. In Schleswig-Holstein stammt es überwiegend aus tiefen Grundwasserreservoirs. Dieses bildet sich vor allem durch Niederschläge: Der Regen fließt durch die zahlreichen Bodenschichten und wird dabei auf natürliche Weise gefiltert.
Die Wasserwerke der Stadt- und Gemeindewerke bereiten dieses Rohwasser anschließend sorgfältig auf. Denn je nach Bodenbeschaffenheit reichert sich das Grundwasser mit Eisen und Mangan, Kalk, Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Mineralien an. Im Wasserwerk werden diese und andere Stoffe herausgefiltert. Nach der letzten Reinigungsstufe besitzt es eine so hohe Qualität, dass es die strengen gesetzlichen Mindestanforderungen der Trinkwasserverordnung spielend einhält.
Verantwortung
Die Errichtung, Erhaltung und der Betrieb von Wasserversorgungsanlagen erfolgt durch kommunale Unternehmen, Wasserverbände und durch einige wenige privatwirtschaftlich geprägte Unternehmen.
Für die Überwachung und Sicherstellung der einwandfreien Trinkwasserqualität sind das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für soziale Dienste und den Gesundheitsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte zuständig.
Herausforderungen
Der Klimawandel führt zu immer mehr Wetterextremen. Das beeinflusst den natürlichen Wasserkreislauf. Quantität und Qualität der Wasserressourcen verändern sich beispielsweise durch lange Trockenheiten und Hitzeperioden. Dann zirkulieren die Wasserschichten weniger, wodurch der Sauerstoffgehalt sinkt. Und durch biologische und chemische Prozesse verändert sich die Nährstoffkonzentration, was unerwünschtes Pflanzenwachstum und Bodenschlammbildung begünstigt. Gleichzeitig steigt mit den Temperaturen der Wasserbedarf. Dadurch schmelzen die Puffer in den Grundwasserreservoirs.
Bei Starkregen hingegen werden Stoffe aus den Böden in Gewässer geschwemmt, zum Beispiel Stickstoff und Phosphor von landwirtschaftlich genutzten Flächen. So entstehen Nährstoffüberschüsse, die den Sauerstoffgehalt im Wasser ebenfalls verringern.
Diese Beispiele zeigen, dass die Energiewende zur Bekämpfung des Klimawandels auch für die Wasserversorgung eine enorme Bedeutung besitzt. Der Klimawandel wirkt sich zudem unmittelbar auf die Arbeit der Wasserversorger aus. Diese müssen zum Beispiel:
- ihr Ressourcenmanagement anpassen
- den Ressourcenschutz intensivieren
- gegebenenfalls ihre Prozesse zur Förderung und Reinigung des Wassers anpassen
- die Systemreserven und Redundanzen verbessern.
- Notfallpläne optimieren und Verbundsysteme ausbauen.
Fakten
Der Wasserverbrauch in Deutschland beträgt durchschnittlich 127 Liter pro Tag und Person. Davon entfallen etwa drei Viertel auf Körperpflege und Toilettenspülungen.
Die Kosten für die Wasserversorgung sind unvergleichlich niedrig. Sie liegen für einen dreiköpfigen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von knapp 400 Litern pro Tag in der Regel bei weniger als einen Euro täglich.