Breitbandausbau sichert Energiewende

Wichtige Akteure für eine notwendige Internetanbindung und Digitalisierung sind die kommunalen Unternehmen.
Die Infrastruktur für den Breitbandausbau in den Kreisen schaffen oftmals die Stadtwerke mit ihrem Engagement. Auf deren Bedeutung für die Internet-Infrastruktur wies zuletzt auch Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hin: Die Landesregierung will dabei mit Hilfe der kommunalen Energieversorger zu einem bundesweiten Vorreiter werden und hat dazu ein neues „Bündnis für den Netzausbau“ geschmiedet.
Fundament der Digitalisierung
Der Glasfaserausbau in unserem Bundesland erhält neben der reinen Internetanbindung von Haushalten und Gewerbetreibenden eine weitere Bedeutung: er trägt unverzichtbar zum Gelingen der Energiewende bei. Mit Hilfe einer leistungsstarken Internetanbindung können zum Beispiel Erzeugung und Verbrauch aufeinander abgestimmt werden. Bei 50.000 dezentralen Erzeugungsanlagen für Erneuerbare Energien in Schleswig-Holstein ist das eine ebenso willkommene wie notwendige Alternative zum Stromnetzausbau.
Stromnetzausbau stockt
Wenn sowohl die Erzeugung als auch der Verbrauch in Echtzeit bekannt wären, müssten Netze weniger stark ausgebaut werden und zusätzliche Stromkosten wären vermeidbar. Darüber hinaus erfordert auch die zunehmende Anzahl von Batteriespeichern für Elektromobilität, Photovoltaik-Anlagen und Netzstabilisierung eine Vernetzung in Echtzeit.
Grund für die stärkere Fokussierung auf den Breitbandausbau liegt im schleppenden Ausbau der Stromnetze. Er ist die große Schwachstelle der Energiewende. So ist das Ziel, die neuen 380-KV-Gleichstromtrassen bis 2025 in Betrieb zu nehmen, „fast unmöglich“ zu erreichen, sagt zum Beispiel TenneT-Geschäftsführer Lex Hartman.
Bei der längsten Verbindung von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg (Sued-Link) sei eher vom Jahr 2026 oder später auszugehen. Eigentlich sollten die neuen Leitungen 2022 fertig sein, um die Elektrizität nach Süddeutschland zu transportieren.